Untersuchungen haben gezeigt, dass dein zweijähriges Kind vielleicht schon unterschiedliche Hautfarben bemerkt
Viele von uns Eltern fragen sich, ob wir mit kleinen Kindern über Rassismus und Diskriminierung reden sollten. Manche Eltern tun dies von Anfang an, manche warten einige Zeit und viele tun sich schwer damit, ein dermaßen komplexes Thema mit Babys und Kleinkindern anzusprechen, die gerade erst beginnen, die Welt zu verstehen. Wie können wir schon so früh damit beginnen, Voreingenommenheit und Rassismus entgegenzuwirken? Ist dies angemessen?
Auch wenn es viele unterschiedliche Ansätze zu diesem Aspekt der Erziehung gibt, sind sich die Fachleute doch in einem Punkt einig: Es ist nie zu früh, um damit anzufangen. Babys nehmen schon erstaunlich früh Informationen über Hautfarben auf. Studien haben gezeigt, dass Babys bereits ab einem Alter von 6 Monaten Hautfarben unterscheiden und eine Präferenz für Erwachsene mit derselben Hautfarbe wie ihrer eigenen zeigen.Sie assoziieren fröhliche Musik mit Gesichtern, die ihrem eigenen ähnlich sehen, und traurige Musik mit Gesichtern, die anders aussehen. Kleine Kinder bemerken oft mehr als wir denken, denn so viel kommt bei ihnen an. Die Grenzen zwischen Beschützen und Informieren sind hier oft unscharf. Vielleicht müssen wir auch gegen unseren Beschützerinstinkt und eventuell gegen unsere Ängste arbeiten, um diese wichtige elterliche Aufgabe in Angriff zu nehmen.
Wenn man mit dieser Erziehungsarbeit und mit diesen Gesprächen noch nicht begonnen hat, kann es oft sehr schwierig erscheinen, wie man das machen soll, wie man etwas ansprechen soll. Gezielte Tipps, welche Ausdrücke und Formulierungen man verwenden (oder vermeiden) sollte, Buchempfehlungen und Strategien zum Beantworten von schwierigen Fragen können helfen, ebenso wie Ratschläge, was wir Kindern zeigen können und wovor wir sie schützen sollten. Außerdem hilft es, Berichte aus verschiedenen Perspektiven zu hören und viele unterschiedliche Geschichten kennenzulernen.
Unten findest du einige Ressourcen, die dich bei diesen Gesprächen unterstützen können. Schon bei Babys und Kleinkindern können wir bewusst Akzente setzen: Wir können Bücher suchen, die Hauptfiguren mit unterschiedlicher Hautfarbe und Herkunft haben, und schon sehr kleinen Kindern eine vielseitige Auswahl an Geschichten anbieten. Je früher wir kleinen Kindern zeigen, wie divers und vielfältig Menschen sein können, desto mehr erkennen sie schon von klein auf, dass sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede uns stark machen – aber auch, dass es noch viel zu tun gibt. Bei älteren Kindern, die Fragen zu stellen beginnen, ist es entscheidend, offen und unbefangen über Rassismus, Vorurteile und Ungleichheit zu sprechen. Die Neugier und die Unverblümtheit von Kindern kann uns so unangenehm sein. Aber wenn wir solche Gespräche abwimmeln oder vermeiden, vermitteln wir uns Kindern damit, dass diese Themen tabu sind und man nicht darüber sprechen darf.
Diese Ressourcen können helfen: Rassismus im Alltag:
- Wie spreche ich mit Kindern über Diversität? – ein Interview mit Josephine Apraku vom Institut für diskriminierungsfreieBildung
- Wie man mit Kindern über Rassismus sprechen kannvon National Geographic
- Vorurteile hat jeder! Tipps für eine vorurteilsbewusste Erziehungvon Alice Scridon
- „Diskriminierung? – Hier doch nicht!“von Aktion Zivilcourage
- Wie werden unsere Kinder nicht zu Rassisten?
- Wie Eltern mit ihren Kindern über Rassismus sprechen können von Unicef Schweiz
- Even Babies Discriminate: A Nurture Shock Excerpt by Po Bronson and Ashley Merryman.
- Wie erkläre ich Kindern Rassismus? von Familiar Faces
- Aileen Puhlmann erzählt, wie sie in der Kita gegen Diskriminierung kämpft
- „Weil ich schwarz bin“: Rassismus macht vor Kindergarten nicht Halt
- Kleinkinder bevorzugen die eigene Hautfarbe 19 Kinder- und Jugendbücher zum Thema Rassismusvon Edition F
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Veröffentlicht in 25 - 27 Monate, Empathie, Identität, Rennen, Sozial-emotional, Kindesentwicklung
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